Der günstige und ultrakompakte UHD-Hybrid-Receiver auf Enigma2-Basis mit 15.000 DMIPS
Der Anadol Combo 4K UHD Receiver bietet einen fest verbauten DVB-S2 Sat Tuner sowie einen DVB-C/T2-Tuner zum Empfang des digitalen Terrestrischen Fernsehen. Der Enigma2-Receiver kommt fertig betankt mit OpenATV 6.2 zum kunden und wird von einem potenten Hisilicon Quad-Core-Prozessor mit 15.000 DMIPS Leistung befeuert. Dem Quad-Core-Prozessor stehen über acht GB Flashspeicher und ein GB RAM (DDR4) zur Seite. Zudem punktet der kompakte Single-DVB-S2-Receiver mit integrierten WLAN, einem Kartenleser, der bei Bedarf auch Optionen für Pay-TV ermöglicht. Die Box von Anadol ist nahezu baugleich mit der His 4K Combo+ von Axas.
4K bzw. UH-(Linux-)Receiver versprechen nicht nur eine ultrascharfe Bildauflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln, sondern punkten meist auch durch kürzere Umschalt- und Bootzeiten sowie eine flottere Bedienung.
Welchen Eindruck der Hybrid-Receiver bei unseren Testern hinterlassen hat, klären wir im ausführlichen Praxistest.
Lieferumfang
1x Anadol Combo 4K UHD Linux Sat Receiver
1x lernbare Fernbedienung
1x 2x AAA Batterien
2x Lan Antenne
1x Netzteil
1x HDMI Kabel
1x Bedienungsanleitung
Ultrahochauflösend und performant
Optisch besticht der Receiver – wenn man von den Antennen abstrahiert – mit einem sehr flachen Formfaktor. Die Box von Anadol sollte damit problemlos unter, neben oder hinter den TV passen. Die Bauhöhe beträgt gerade mal rund 2,5 Zentimetern. Die Verarbeitung ist ordentlich und ein vierstelliges Display zeigt Zusatzinformationen an. Die Box wird werkseitig mit OpenATV ausgeliefert. Alternativ oder per Multiboot lassen sich freie Images installieren. Hier stehen bereist OpenNFR und OpenHDF zur Verfügung. Ein helles weißblaues vierstelliges Display versorgt den Nutzer mit Zusatzinformationen. Im Betrieb ist diese Anzeige aber nicht zwingend nötig. Ab Werk ist OpenATV 6.2 aufgespielt. E2-Custom-ROMs für OpenNFR und OpenHDF werden aller Voraussicht nach in Kürze folgen. Wie sich die Box im Alltag bedienen lässt und welchen Eindruck der Linux-Kracher hinterläßt klärt unser Test.
Mit der Anadol Combo 4K UHD lassen sich Programme, die in Ultra HD übertragen werden, schauen und über ein TV-Gerät – idealerweise in UHD-Auflösung – die hochauflösende Qualität der Bilder genießen. 4K-Receiver versprechen nicht nur eine ultrascharfe Bildauflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln, sondern punkten meist auch durch kürzere Umschalt- und Bootzeiten sowie eine flottere Bedienung. Befeuert wird der neue Enigma2-Receiver von einem sehr leistungsstarken Hisilicon Quad-Core-Prozessor mit 4 Arm-Kernen, 64 Bit und einer Performance von 15.000 DMIPS. Eine CPU die man nicht in dieser Preisklasse erwartet. Der Receiver deklassiert damit viele deutlich höherpreisige Geräte. Unterstützt wird die CPU von einer potenten Mali-GPU – ebenfalls mit Mehrkern-Architektur. Das SoC verspricht verzögerungsfreie Navigation, blitzschnell App-Aufrufe, kurze Bootzeiten und eine flüssige Videodarstellung auch bei hohen Datenraten. Der Receiver punktet zudem mit integriertem WLAN über zwei externe Antennen und einem Kartenleser für Pay-TV.
Hauptmerkmale ● Betriebssystem: Enigma 2 (Combo) |
Schnittstellen
Schnittstellen sind für HDMI 2.0, koaxiales S/PDIF, adaptiertes Klinke-AV, 100-Mbit-Ethernet, einen COM-Port und einen USB 3.0-Anschluss sowie USB 2.0-Schnittstellen und einen MicroSD-Kartenleser vorhanden.
Die Box hat einen Single-DVB-S2-Tuner (ohne x) verbaut. Auf einen S2x Tuner läßt sich aktuell noch verzichten, einen wirklichen Vorteil durch mehr empfangbare Sender gibt es im deutschsprachigen Raum noch nicht. Harware auf Vorrat für Veränderungen in der Zukunft lohnen selten. Und auch mittelfristig ist da nicht viel zu erwarten.
Die Box hat neben dem fest verbauten DVB-S2-Single-Tuner noch einen DVB-C/T2-Tuner für den Empgang von Kabel-TV oder des terrestrischen Digitalfernsehen integriert und verfügt über keine weitere Tuner-Steckplätze. Es besteht weder die Möglichkeit den Receiver auf einen anderen Empfangsweg zu erweitern noch zum Twin-Receiver auszubauen. Aktuell gewinnt Streaming an Bedeutung, so dass viele User einen Twin-Tuner nicht mehr zwingend erwarten.
Inbetriebnahme und Bedienung
Unser Test widmet sich neben der Ersteinrichtung und unterstützten SAT-Funktionen wie DiSEqC, Unicable und Sat>IP sowie dem Empfang von DVB-T2.
Wird die Box kabelgebunden per Ethernet oder kabellos via WLAN mit dem Internet verbunden und in das Heimnetzwerk integriert, lassen sich weitere nützliche Funktionen wie IPTV für verschlüsselte Pay-TV-Sender ohne Abo oder das Mediaportal für Mediatheken- und weitere Online-Inhalte nutzen. Wir haben die Anadol Combo 4K UHD nach Anschluss von HDMI, Sat-ZF und DVB-T-Zimmerantenne sowie externem Netzteil eingeschaltet und einen kompletten Neustart gemacht. Der Bootvorgang dauert nur kurze 20 Sekunden – bis Bild und Ton unter Open ATV erschienen. Ein GUI-Restart dauerte nur ungefähr 8 Sekunden bis Bild und Ton wieder da waren. Die typischerweise langen Bootzeiten von Linuxreceivern treffen bei der Anadol Combo 4K UHD nicht zu.
Die Box erweist sich als extrem performant
Die Fernbedienung liegt trotz ihrer Größe gut in der Hand, hat ein durchdachtes Layout und verfügt über einen guten Druckpunkt. Die Navigation durch die Menü , Plugin´s, IPTV, SAT>IP usw. läuft alles extrem flüssig ohne gravierende Lags oder Verzögerungen. Hier kommt der schnelle Prozessor mit über 15.000 Mips zum Tragen. Punkten kann die Box mit einer guten Bildqualität in HD sowie in SD. Die Anschaffung dieser Box erweist sich nicht nur aufgrund von 4K, sondern auch wegen ihrer Power und neuen Möglichkeiten dank ihres potenten Chipsatz als sehr interessant. An der Seite befindet sich ein CF-Kartenschacht für Pay-TV als unauffälliger Schlitz im Metallgehäuse. Desweiteren zwei USB-2.0 Ports, die auf der Rückseite noch von einem weiteren USB 3.0-Port ergänzt werden. Der Receiver gefällt mit einer klar strukturierten und modernen Optik. Via Embedded Linux-Betriebssystem ist die Enigma2-Box kompatibel zu den meisten populären Plugins. In Werksauslieferung ist bereits OpenATV 6.2 installiert. Wir haben schnell per Online-Update die Firmware auf 6.3 aktualsiert. Dazu muss ein USB-Stick oder mobile Festplatte zur temporären Deckung des Speicherbedarfs an einen der USB-Ports verbunden werden.
Im Gehäuse werkelt ein DVB-S2-(Single)Tuner. Desweiteren befindet sich im Receiver ein kombinierter Kabel- und DVB-T2-Empfänger. In der Nähe des Netzkabels befinden sich desweiteren eine 3,5 mm-Klinkenbuchse und ein Gigabit-Ethernet-Anschluss. Die Set-Top-Box ist neben den beiden besagten zwei Plug-and-Play-Tunern außerdem mit einem Smartcard-Reader, einem CI-Kartenleser ausgestattet. Aufgrund der Wechseltuner können Inhalte auch über Kabel bzw. DVB-T2-HD empfangen und ausgegeben werden. Der Receiver hat einen Gigabit-Lan-Anschluss und zwei USB-2.0-Ports an der Seite. Aufnahmen laufen über einen externen USB-Datenträger.
Der TV erhält die Signale bis hin zu UHD-Auflösung über HDMI 2.0. Die Installation geht dank der werkseitigen OpenATV-Firmware schnell von statten. Die Bootzeit – nach einem Kaltstart – beträgt nur 20 Sekunden. Die Umschaltzeiten betragen dagegen nur etwas über eine Sekunde. Unter Verwendung interner und externer USB-Festplatten sind auch mehrere parallele Aufnahmen in HD kein Problem. Die Hardwareplattform verfügt hierfür über genügend Power.
Die Anadol Combo 4K UHD beeindruckt mit einer extrem schnellen Bild- und Videoverarbeitung. Das Herz der Box ist ein sehr performantes IP Settop-Box SoC (Hisilicon 3798MV200 Chip) das für den Nutzer eine sehr reagible Medienerfahrung ermöglicht. In Anbetracht des Preises überrascht die Performance der Box. Neben schnellen Umschaltzeiten sind dies v.a. eine flüssige Navigation. Die Speicherausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen: 8 MB Bootloader SPI Flash-Speicher werden ergänzt von 8 GB eMMC Flash und 1 GB Ram DDR4 SDRAM.
DVB-T2-HD unter E2
Das neue DVB-T2-HD Signal wird in Deutschland mit HEVC/H.265 komprimiert, einem Codec, der doppelt so effizient ist wie MPEG4/H.264. Zum Encoding bedarf es dann auch entsprechend viel Rechenpower. Das Harware-encoding stellt die Anadol Combo 4K UHD vor keine Probleme. Der integrierte DVB T2-Receiver wird problemlos erkannt und erweist sich als empfindlich. Die Sendersuche klappte auf Anhieb und fand auch unter schwierigen Empfangsbedingungen alle Sender.
Vorteil Linux-Box
Es ist kein Wunder, dass sich Linux Sat-Receiver sich einer stetig steigenden Beliebtheit erfreuen. Sie bietet enorme Vorteile, da sich ihr Funktionsumfang über individuelle Anpassungen schier grenzenlos erweitern lassen. Dies sind Funktionen die häufig weit über den digitalen Empfang von digitalen TV hinaus gehen. Es gibt in den letzten Jahren einen eindeutigen Trend unter den TV-Empfängern hin zu Geräten mit embedded Linux-Betriebssystemen, die deutlich mehr beherrschen als das bloße Fernsehbild zu decodieren und sich sehr weitgehend an die unterschiedlichsten spezifischen Erfordernisse anpassen lassen. In dieser Kategorie gibt es inzwischen viele Modelle von unterschiedlichen Herstellern und unterschiedlichen Leistungsklasse. Um die Vorteile von Linux-Boxen auszureizen bedarf es seitens des Nutzer einer gewissen Beschäftigung mit den Möglichkeiten.
Mit offenem Enigma2-Betriebssystem ausgestattete Linux-Receiver sind nicht nur bei versierten Sat-TV-Freaks beliebt. Ein gravierender Vorteil dieses offenen Betriebssystems ist, dass sie im Vergleich zu TVs und Receivern mit geschlossenen Systemen weitgehend ohne Einschränkungen betrieben und nach Belieben individualisiert sowie um unzählige Funktionen erweitert werden können. Der Funktionsumfang läßt sich mit kostenlosen Erweiterungen softwareseitig mit Plugin-Lösung vergrößern. Restriktionsfreies Recording und Senderlisten einfach laden oder bearbeiten, sind kein Problem. Außerdem lässt sich die Bedienoberfläche über alternative Skins den persönlichen Präferenzen anpassen (Hintergrund, Boot-Logo, Transparenz der Menüs, Farben etc.). Ein Grund für die Beliebtheit ist das einfache flashen und erweitern. Die Anadol Combo 4K UHD erreicht den Kunden gleich fertig „betankt“ mit OpenATV. Einfacher geht es kaum. Für die Hersteller bedeutet das aber auch wenig Uniqe Selling Features: Der Receiver wird zur reinen Hardware analog den PCs. Nur Leistung und Preis zählen. Das einzige was die Hersteller noch liefern müssen sind Treiber. Die freie Software unter E2 ist vorhanden. Ein weiterer Vorteil besteht für die Anwender in der Eingewöhnung und Bedienung zu sehen. Die Vorteile sind so gravierend, dass der Markt sich eindeutig zunehmend in Richtung Open OE2 Alliance orientiert. Hier hat sich in den letzten Jahren ein de facto-Standard etabliert. Im Netz kursieren bereits Anleitungen Android 7 aufzuspielen, um Kodi oder Apps wie Netflix, DAZN, Deezer und Co. nutzen zu können.
Technische Daten Anadol Combo 4K UHD | |
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EAN: | 5901912287570 |
ASIN | B07N5K5SYL |
Gerät: | Anadol Combo 4K UHD Linux SAT+Kabel TV Receiver DVB-S2/C/T2 |
Tuner: | 1x DVB-S2 Sat Tuner fest verbaut & 1x DVB-C/T2 Tuner |
Prozessor / SoC | Hisilicon 3798MV200 Chip 15.000 DMIPS, |
Speicher: | 8 GB eMMC Flash und 1 GB RAM DDR4/SDRAM |
Auflösungen: | Videoauflösung in 576i / 576p / 720p / 1080i / 1080p / 2160p |
Daten-Schnittstellen: | USB HDD, USB Memory Stick, SD-Karte, NAS |
HDMI | HDMI 2.0a, HDCP 2.2, HDCP1.4 |
Wifi | Wifi eingebaut, IEEE 802. 11b/g/n/ac, 300Mbit, incl. 2x Wlan-Antennen |
Display | 4 stelliges 7 Segment Display |
USB | 1x USB 3.0 (hinten) 2x USB 2.0 (seitlich links) |
Kartenlerser CI und SD | 1x Kartenleser (seitlich rechts) Micro-SD-Cardslot (seitlich links) |
Dekodierung: | H.265/HEVC & H.264, MPEG-2, AVS & AVS+, VC1, VP6, VP8, VP9 - Profile Level: H.265 Main 10 Profile L5.1, MPEG-2 MP HL |
Video-Auflösung: | 10bit, Up to 3840 x 2160 60fps, HDR10 Support |
Audio-Decoding: | MPEG I&II, MP3, Dolby Digital Plus, AAC-LC, HE-AAC, V1/V2 |
Streamingclient: | Support-Sharing Server, NAS, Samba, UPnP |
Abmessungen | 200 x 115 x 20 mm |
Spannung: | 12V, 2A (ext. Netzteil) |
Stand-by | Netzschalter: Stand-by Mode: unter 0.5W |
Preis | 149,00 Euro (UVP) Quelle: Hersteller [LINK] |
Um eine Linux-Box auszureizen bedarf es der Einbindung in das heimische Netzwerk per LAN oder alternativ per WLAN. Die Anadol-Box beherrscht bei Varianten der Konnektivität. Auch für die getestete Box von Anadol gibt es eine große Anzahl alternativer Optionen gegenüber dem OpenATV-Image, das werkseitig aufgespielt wurde. Im Netz haben sich dazu diverse Foren gebildet auf denen sich Nutzer über Tools und Software für Linux-Empfänger informieren können. Auch der Importeur EFE-Multimedia aus Rödermark liefert über sein Online-Forum wertvollen Support und Aftersale-Service.
Ob alle Optionen sinnvoll sind und der Nutzer die sich ergebenden Möglichkeiten wirklich benötigt, steht auf einem anderen Blatt. Die Bedienung von Receivern mit Linux-Betriebssystem hat sich in der jüngeren Vergangenheit deutlich verbessert. Die Software wurde immer weiter entwickelt und optimiert. Die Box von Anadol erfreut sich in diversen Foren bereits seit ihrer Markteinführung im Frühjahr 2018 einem großen Interesse und Zuspruch
Aufnahmefunktionen
Aufnahme-(Serien-)Timer lassen sich Linux typisch komfortabel im EPG oder per App programmieren. Timeshift für zeitversetztes Fernsehen wird ebenfalls Out-of-the-Box aus OpenATV unterstützt.
Sehr gute Bildqualität
Die Bildqualität auf UHD-TV präsentiert überragend und auch das downscaling auf Full-HD ist sehr respektabel. 4K-Sender wie der ultrahochauflösende Astra-Demochannel beeindrucken. Alles in allem eine absolut überzeugende Bildqualität bis hin zu UHD 4K wie aber auch den anderen Auflösungen.
Testurteil: Sehr Gut 1,4 – 02/2019 Einstiegsklasse
Fazit: 4K-High Performance im E2-Einstiegssegment
Die Anadol Eco 4K liefert im Test eine überzeugende Leistung ab. Der kleine Formfaktor der Metallbox, die solide Fernbedienung mit Lernfunktion sowie das performante SoC machen die Combo-Box in ihrem Preissegment zu einer echten Empfehlung. Die kleine Box erweist sich als vielseitiges und ultrahochauflösendes Multitalent mit mächtig Power. Neben DVB S2 beherrscht sie auch den Empfang mit DVB-C/T2, Sat > IP. Alles in allem ist es beachtlich was diese Box zu einem Regal-Preis für 120 Euro zu leisten imstande ist. Was sie nicht bietet ist die Option einer internen Festplatte oder Erweiterung von Tunern über freie Steckplätze. Statt auf verbauter Festplatte müssen Aufnahmen über USB auf Festplatte oder Stick gespeichert werden. Für brillante Farben und gestochen scharfe Bilder bis hin zu 4K-Inhalten dürfte die Anadol Combo 4K UHD mit einem 15.000 DMIPS schnellen ARM Cortex A53 Quad Core Prozessor, 8 GB eMMC Flashspeicher und 1 GB RAM (DDR4) auch perspektivisch über eine genügend leistungsstarke Ausstattung verfügen.